Sind wir mal ehrlich: jeder kennt Frida Kahlo und wenn schon nicht ihre Kunstwerke, dann eben ihr berühmt-berüchtigtes Aussehen mit ihrer durchgehenden Augenbraue und dem Frauenbart. Ja, Frida Kahlo entsprach nicht dem Schönheitsideal, das bei uns vor einiger Zeit Einzug gehalten hat und doch gehört sie zu den berühmtesten Frauen aller Zeiten.
In dem Buch “Was würde Frida tun? 55 Life Lessons von den coolsten Frauen der Weltgeschichte” finden sich tatsächlich 55 Geschichten, eingeteilt in kurze Kapitel, von 55 Frauen, die allesamt berühmt sind – oder es sein sollen… denn, bin ich ehrlich – nicht jede von ihnen hat mir etwas gesagt. Das Cover und das Rezensionsexemplar wurden mir freundlicherweise vom Ludwig Buchverlag (Penguin Randomhouse Verlagsgruppe) zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst in keinster Weise meine Meinung.
Infos zum Buch:
gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Ludwig Buchverlag
ISBN-10: 978-3453281202
Preis: 22,00 € (gebundene Ausgabe)
Inhalt:
Herausforderungen gehören zum Leben, und oft ist guter Rat teuer. In diesem liebevoll gestalteten Buch erfahren wir, wie Powerfrauen wie Margarete Steiff, Clara Schumann, Kleopatra, Elizabeth I., Katharina von Bora, Erika Mann und viele andere ihre Probleme lösten und sich Situationen stellten, denen wir uns auch heute noch in ähnlicher Weise stellen müssen. Wie verlockend ist es da, sich Inspiration von beachtlichen Frauen und strahlenden Vorbildern der Geschichte zu holen! Was würde Frida Kahlo an unserer Stelle tun, was können wir von Coco Chanel, Dorothy Parker, Annemarie Schwarzenbach, Agatha Christie und vielen anderen lernen? Die Quintessenzen aus ihren Lebenserfahrungen und ihrer mentalen Haltung bieten auch heute noch reichlich lebensnahe Inspiration für alle Lebenslagen!
Meine Meinung:
Den Anfang macht natürlich Frida Kahlo, eine Ausnahmekünstlerin, die einige Schicksalsschläge hinter sich gebracht hat, die sie letztendlich zu der Frau gemacht haben, die sie auch heute noch verkörpert. Aber für was ist Frida bekannt? Für ihren unverwechselbaren Stil, den sie eigenes kreiert und vervollständigt hat. In der Geschichte von Frida lernen wir, wie wichtig es ist, auf seine eigene Stimme zu hören und nicht dem Folge zu leisten, was andere von einem möchten oder gar denken. Frida hat sich selbst erfunden, sie hat ihren eigenen Stil er- und gefunden und wurde somit zu der Frau, die auch noch heute ein Vorbild ist.
Es folgen weitere 54 Geschichten, die Lebenslektionen enthalten und – jede für sich genommen – einzigartig sind. Die dabei vom Verlag ausgewählten Frauen mögen nicht immer treffend sein, auch die Geschichten selbst sind meist etwas daher geplätschert und vermögen nicht immer das als “Lebenslektion” rüberzubringen, als die sie angekündigt werden, doch sind es nette Erzählungen, die auch durchaus einen unterhaltsamen Wert haben.
Ich habe mir tatsächlich etwas anderes unter diesem Buch vorgestellt und auch hinter diesem Titel erwartet: 55 packende und spannende Geschichten, die mich umhauen und auch als Frau inspirieren, für mich einzustehen und mein Leben umzukrempeln – denn, hey! Man nimmt das Wort “Life Lessons” in den Mund und das hat schon eine große Gewichtung in meinen Augen. Beim Lesen des Titels erwartet man Ratschläge. Man erwartet vielleicht sogar Lösungswege aus eigenen Problemen zu finden, die sich an großen und berühmten Frauen orientieren, die es selbst bereits erlebt haben. Doch genau das findet sich hier nicht. Im Grunde genommen wurden in diesem Buch 55 Lebensgeschichten von mal berühmten und auch mal berüchtigten Frauen (wobei man über einige beinhaltende Frauen echt streiten kann) erzählt, die auf 3 bis 5 Seiten in aller Kürze zusammengefasst wurden und natürlich die historischen Hintergründe verschwinden lassen. Wer denkt, er würde hier tiefgründige Biografien finden, der irrt gewaltig. Leider haben es auch Frauen in dieses Buch geschafft, bei denen sogar die Autorinnen selbst anmerken, dass es zwar Feministinnen und auch Kämpferinnen waren, allerdings auch mit rassistischem Hintergrund. Coole Frauen? Na ja, Rassismus gehört definitiv nicht in die Sparte dieses Wortes und auch wenn die Autorinnen darauf hinweisen, diese Geschichte hätte hier nicht unter dem Titel veröffentlicht werden dürfen, egal, was diese Frau sonst so geleistet hat. Kritik ist durchaus angebracht und auch eine erneute Arbeit an dem Buch und den erzählten Geschichten.